Die
vatikanischen Museen feiern im Internet dieses Fresko als "einen
der künstlerischen Höhepunkte der Sixtinischen Kapelle". Im
Hintergrund sehe man den Tempel von Jerusalem als "oktogonalen
Kuppelbau". Das ist ein schöner Hinweis auf die Sache mit der
Acht, die Perugino dezent zusätzlich ins Bild setzt. |
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Perugino zeigt in seinem angeblich im Jahr 1481
gefertigten Fresko eine sorgfältig gegliederte Araucaria
heterophylla, eine sogenannte Norfolktanne. Die findet man heute
auf den Kanaren sowie an den Küsten des Mittelmeers. Ihr Name
weist auf die Herkunft. Sie kommt von der Norfolk-Insel nahe
Australien. Verwandte dieser Tanne wachsen in Südamerika. Nach
Europa kam der Baum erst 1705,
als Schmuck fürstlicher Gärten. Perugino macht ihn
zum Schlüsselbaum. Durchaus verständlich. Denn welcher Maler kann
sich rühmen, etwas gemalt zu haben, was er garnicht kannte. Mehr |
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Das Ensemble der Bäume links
und des zentralen (oktogonalen!) Baus mit seinen Vorhallen läßt
sich schön lesen, wenn man bemerkt, daß die Krone der Schmucktanne
in acht Ebenen gegliedert ist. Perugino bestätigt damit, daß
1491
keine Jahreszahl, sondern die Planetenfolge des Jahres 0856 ist,
aus der man leicht nachvollziehbar auf 1800 kommt.
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Das hat Charme: Der Maler legt mit
den acht Ebenen des Schmuckbaums, mit dem Achteck-Bau und mit den
beiden Vorhallen-"Nullen" die alternative Deutung des Bilds dem
Betrachter in den Blick.
Die Tatsache, daß 1800 eine neue
"Religion" geschaffen wurde, setzt auf anschauliche Weise und weit
weniger diskret eine Vulgata in Szene.
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