Sitemap |
Das
Titelblatt des Universal-Lexicons von Zedler zeigt im
Textkörper jene Schriftarten, die der Leser in einem auf 1732 datierten Dokument
erwartet - meist Fraktur,
mit in diesem Fall dekorativen Initialen
vermutlich der Renaissance-Kanzleischrift,
sowie an einigen wenigen Stellen Antiqua
(unter dem Stichwort Zweischriftigkeit
erfährt man bei Wikipedia
zur Mischung von Fraktur und Antiqua mehr).
Rätselhaft allerdings ist
die Schrift in der zweizeiligen Überschrift.
Hat man 1732 solche Lettern gesetzt? Hat man nicht!
Denn die Schrift für das Wort UNIVERSAL LEXICON baut auf einem 1912
veröffentlichten Entwurf zweier Schriften auf, die
ein Grafiker eigens für den Unterricht an "Volksschulen" aus der sogenannten
Kurrentschrift entwickelt hatte - die eine mit eher
eckigen, die andere mit eher runden Buchstaben. Die mit
eckigen wurde ab 1935 an allen deutschen Schulen eingeübt. |
Der
Urheber des Titelblatts
für das UNIVERSAL LEXICON wiederum
mischt Lettern genau aus
jenen beiden neuen Schriften und setzt noch eins
drauf, indem er den Schwung der Schreibschrift
in kleine
Schnörkel laufen
läßt und beim Wort LEXICON plakativ und gegen
alle Regel - Malfehler!
- im L oben einen Looping
fährt.
Vielleicht soll der ausgelassene Looping darauf verweisen,
daß
Hitler getobt habe, als er erfuhr, sein "Völkischer
Beobachter" sei in einer Frakturschrift gesetzt, die ein
Jude entworfen habe.
Hitler soll angewiesen haben, die "Judenlettern"
- er meinte Fraktur
und die eher eckige Schreibschrift - hätten
zu verschwinden. An ihrer
Stelle seien für alle Zukunft Antiqua als deutsche
Druckschrift sowie die eher runde Schreibschrift als
deutsche Schreibschrift zu verwenden.
Zurück zum "Zedler". Er
entstand auf Weisung der Nationalsozialisten! Um
das zu
|
beweisen,
seien zwei Zeugen hinzugebeten, die das Schriften-Dilemma
der Nazis sehr wohl kannten und mit den astronomischen Uhren
ihrer Geburtstage genau das erhärten, was bereits die
Aussagen der astronomischen Uhren der Jahre
1732 und 1939
feststellen -
"der Zedler" entstand unter
der Knute der SS.
Bei den Zeugen handelt es sich um die Grafiker und
Schriftschöpfer
Ludwig Sütterlin und Lucian
Bernhard. Was die Beiden verbindet, legte
anschaulich Lutz Schweizer in seinem Artikel "Die Nazis und
die Fraktur" dar. Zu finden ist er im Netz nicht mehr
(http://home.arcor.de/lutz.schweizer/schrifterlass.html).
Doch Wikipedia bezieht sich darauf unter
"Antiqua-Fraktur-Streit".
Auch der "Zedler" verbindet die beiden Schriftschöpfer - wie
die
astronomischen Uhren ihrer Geburtstage zeigen. Wer die
entlarvenden Malfehler genau sehen will, sollte das
Titelblatt des
UNIVERSAL LEXICON parallel anschauen in zedler-lexikon.de |