Duo_Banner_Mariamme Das Jerusalem des Grafikkünstlers
Samuel Jessurun de Mesquita
Sitemap Hartmann Schedel soll in seiner Weltchronik von 1493 über die Zerstörung Jerusalems durch die Chaldäer berichtet haben - mit einem wunderlichen Holzschnitt.
Jener stammt allerdings nicht aus dem aufregenden Jahr, als Kolumbus von seiner Amerika-Entdeckung nach Europa zurückgekehrt sein soll, sondern aus Nazi-Zeit.
Die SS erzwang die Illustration vom Amsterdamer Künstler Samuel Jessurun de Mesquita, bevor sie ihn mit seiner Frau und seinem Kind nach Auschwitz verschleppte und ermordete.
Der rechts gezeigte Holzschnitt soll Jerusalem nach der Zerstörung durch die Chaldäer zeigen. Er schmückt die genannte Weltchronik in zwei Varianten - mit lateinischem Text (siehe rechts) sowie mit deutschem.

Wer sich die Mühe macht, im Internet diesen Holzschnitt in hoher Auflösung anzusehen, stößt auf Dinge, die mit der Zeit Nebukadnezars wohl nichts zu tun haben. Eher mit einer Zeit um die 2500 Jahre nach Nebukadnezar.

Ein kleiner Rundgang kann das verdeutlichen (am einfachsten im Uhrzeigersinn, ab null Uhr):
Zerstörung des Tempels von Jerusalem, Schedel, 1493
Der Tempel oben rechts (Ein-Uhr-Position) fußt mit der vorderen Säule auf dem Vorplatz sowie mit zwei weiteren Säulen auf einer Mauer, die rechts an einen Turm reicht. Sieht selbstverständlich aus. Ist es aber nicht. Der Turm rechts steht vor dem Tempel und damit die Mauer ebenfalls vor dem Tempel und damit die vordere Säule so weit vor dem Tempel, daß der Tempel da nur so steht, weil er so gezeichnet wurde. Wäre er so geplant, würde er nach hinten umstürzen. Der Tempel ist eine optische Täuschung. Schedel, Jerusalem, Detail, Tempel oben

Sind das Türme von Kirchen (auf Zwei-, Drei-, Fünf- und Sechs-Uhr)- im Jerusalem zu Nebukadnezars Zeiten?
Muten sie nicht eher an wie Wassertürme? Siehe Wikipedia-Seite "Wassertürme".
Schedel, Jerusalem, Detail, Turm 2 Uhr
Schedel, Jerusalem, Detail, Turm auf 3 Uhr Schedel, Jerusalem, Detail, Turm 5 Uhr
Schedel, Jerusalem, Detail, Turm 6 Uhr
Eine Mauer teilt einen Platz fast diagonal. Ihre Krone ist glatt, mit Zinnen versehen sowie gezackt. Durch acht unterschiedliche Tore scheint von rechts die Sonne. Zwischen dem zweiten und dritten Tor strebt die Mauer eigenartig nach vorn, sieht aus, als wäre sie dort dicker. Warum? Überhaupt: Warum diese Mauer? Welchen Sinn erfüllt sie? An was soll sie erinnern? Wohin soll sie Gedanken leiten? Diese bizarre Scheibe Schweizer Käse! Schedel, Jerusalem, Detail, Mauer diagonal
Nochmal Schweizer Käse (Position Zehn Uhr). Gab es zu Nebukadnezars Zeiten solch kühn geschwungene Bauten?
Wenn das nicht zweifelsfrei zu beantworten ist, sei gefragt, was der  Künstler vermitteln will - mit optischer Täuschung, mit Wassertürmen und Schweizer Käse. Zum Finden der Antwort sucht man am besten nach Malfehlern.
Schedel, Jerusalem, Detail, Mauer hoch


Jerusalem-Holzschnitt aus Schedels Weltchronik von 1493 mit der astronomischen Uhr des Jahres 1493.
Das Jahr 1493 ist als Herstelljahr dann bestätigt, wenn im Saturnstrahl ein Malfehler zu finden ist.
Der Saturnstrahl weist zwar auf die optische Täuschung, die der Künstler mit dem Tempel fertigt, kann jedoch keinen Malfehler liefern. Siehe Ausschnitt.

Schedel, Jerusalem, astron. Uhr 1493, Detail

Allerdings muß man einräumen, daß Saturn auf Lug und Trug hinweist, auf Unlogisches. Warum?
Die Aspektelinie Luna-Uranus tangiert die Buchstaben ME und durchläuft die Tempeldarstellung.
Warum?
Vielleicht hilft, wie bisher immer, auch hier die astronomische Uhr des Jahres 1939 weiter.
Schedel, Jerusalem, astron. Uhr 1493
Jerusalem-Holzschnitt aus Schedels Weltchronik von 1493 mit der astronomischen Uhr des Jahres 1939.
Sowohl der Saturnstrahl als auch die Aspektelinie Saturn-Mondknoten weisen auf einen eindeutigen Malfehler:
Die Sonne scheint - wie oben schon festgestellt - von rechts. Der braungraue Schatten des Eingangs zum Grabmal weist damit auf die falsche Seite - nach rechts.
Siehe Ausschnitt.

Schedel, Jerusalem, astron. Uhr 1939, Detail

Das heißt: dieses Werk schuf ein Künstler in der NAZI-Zeit.

Die optische Täuschung sowie die Buchstaben ME führen zu seinem Namen.
Zunächst zur optischen Täuschung: Der Meister optischer Täuschungen heißt Escher -
Maurits Cornelis Escher.
Schedel, Jerusalem, astron. Uhr 1939

Jerusalem-Holzschnitt aus Schedels Weltchronik von 1493 mit der astronomischen Uhr des Geburtstags von Maurits Cornelis Escher: 17. Juni 1898.

Der Saturnstrahl bestätigt die optische Täuschung, weist aber auf keinen Malfehler. Also ist da was, auch wenn Escher nicht der Urheber des Werkes ist (obwohl die Wassertürme Sinn machen könnten: Eschers Vater war Wasserbau-Ingenieur).
Die Buchstaben ME führen zum Ziel. Eschers Lehrer und Freund war der Künstler Samuel Jessurun de Mesquita, geboren am 6. Juni 1868 in Amsterdam.
Schedel, Jerusalem, astron. Uhr Escher
Jerusalem-Holzschnitt aus Schedels Weltchronik von 1493 mit der astronomischen Uhr des Geburtstags von Samuel Jessurum Mesquita: 6. Juni 1868

Saturn weist ebenfalls auf die optische Täuschung, aber zuvor auf einen eindeutigen und zuvor an anderer Stelle bereits entdeckten Malfehler: der Turm links vom Tempel steht auf einem Sockel, dessen obere Schrägflächen falsch mit Licht und Schatten versehen sind - rechts der braune Schatten, links das Licht.

Man beachte zudem die Position des Lilith. Sein Strahl durchläuft die Buchstaben IO. Man könnte auch YO lesen, spanisch für ICH. In der Aspektelinie Neptun-Luna bestätigt Mesquita zudem mit den Buchstaben LI den Namen seiner Frau Elisabeth.

Anbei noch: Wer beim Betrachten des Tempel-Vorplatzes an ein Schachbrett denkt, taucht vermutlich ein in Mesquitas Wissen über das Vorhaben eines anderen Kreativen. 1938 wurde wohl in Künstlerkreisen bekannt, daß Stefan Zweig an einem Werk namens Schachnovelle arbeitet und darin die Grausamkeiten der Nazis beschreibt. Mesquita erlitt diese selbst. Er legte sein Jerusalem so an, daß es mittels der astronomischen Uhr des Geburtstags auch von Stefan Zweig erzählt, wer wie mit den Nazis zu tun hatte.
Schedel, Jerusalem, astron. Uhr Mesquita
Jerusalem-Holzschnitt aus Schedels Weltchronik von 1493 mit der astronomischen Uhr des Geburtstags von Stefan Zweig:
28. November 1881

Siehe da, die Uhr erzählt:
Der Saturnstrahl überstreicht die Kante der vor dem Tempel-Vorplatz rechts erkenntlichen Mauer und zeigt auf einen Malfehler: der perspektivische Sturz der Mauerkante stimmt nicht mit der Perspektive der Umgebung überein. Siehe auch Ausschnitt.

Schedel, Jerusalem, Mauerkante, Malfehler

Wer selbst weiter recherchiert, findet Aufschlußreiches über die Machthaber (der Sonnenstrahl weist auf die Kulisse der Tore oder der Toren) und ihre Verbündeten vor allem in der Position dieser Uhr auf Mondknoten-Lilith (erst auf Mondknoten und dort dann auf Lilith die Achse setzen) sowie Saturn-Lilith. Gibt zwar nur Anfangsbuchstaben. Wer zu kombinieren weiß und die astronomische Uhr entdeckter Geburtstage auflegt, erfährt Erstaunliches.

Was aber sollen nun in diesem Zusammenhang der Schweizer Käse und die Wassertürme?

Zeigt dieses wunderliche Bild das wahre oder das Kulissen-Jerusalem?
Schedel, Jerusalem, astron. Uhr Stefan Zweig


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