Durch die Blume
geschriebene Hinweise auf das Quellenmaterial für
Weltgeschichtsspiele mit Dürergrafik
Lion Feuchtwanger beschreibt in
seinem Roman "Der jüdische Krieg" ein Gespräch
zwischen Jochanan Ben Sakkai, Rektor der
Tempeluniversität, Oberrichter von Judäa und
Großdoktor von Jerusalem mit Doktor Josef Ben
Matthias, Priester der Ersten Reihe, der Vespasians
Geschichtsschreiber werden sollte.
Jochanan
sagte: "Sie zerschlagen uns Staat und Tempel: wir
bauen an seine Stelle Lehre und Gesetz. Sie verbieten
uns das Wort: wir verständigen uns durch Zeichen.
Sie verbieten uns die Schrift: wir denken uns Chiffren
aus."
Feuchtwanger
präsentiert zudem ein Gespräch zwischen Josef Ben
Matthias und der Ägypterin Dorion, der späteren Frau
des Geschichtsschreibers.
Dorion:
"Es gibt kein besseres Mittel, den Dingen auf den
Grund zu kommen, als die Kunst."
Josef: "Wir sind vorgedrungen bis zum Unsichtbaren
hinter dem Sichtbaren. Nur deshalb glauben wir
nicht mehr an das Sichtbare, weil es zu billig ist."
Dorion: "Die Kunst ist das Sichtbare und das
Unsichtbare zugleich. Die Wirklichkeit stümpert der
Kunst nach, sie ist nur eine unfertige, fehlerhafte
Nachahmung der Kunst."
Feuchtwanger
spiegelt in diesem Roman trefflich das Geschehen
seiner Zeit sowie der Zeit seiner direkten Vorfahren.
Und er gibt in den zitierten Passagen Hinweise auf die
Methode der Künstler, in ihren Werken hinter der
angeblichen und scheinbaren Weltgeschichte die von den
Künstlern und ihren Vorfahren erlebte Weltgeschichte
mittels Zeichen und Chiffren herausblitzen zu lassen.
Übrigens:
Vespasian, der Feldmarschall Judäas und spätere
Kaiser, soll aus einfachen Verhältnissen gekommen sein
und sein Geld anfangs als Spediteur (!!)
gemacht haben. Das führt auf fast direktem Weg zu
Mariammes Drechsler, der sich ebenfalls sehr
erfolgreich als spezieller Spediteur
betätigte.
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