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Dürergrafik:
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Friedrich II.
soll 1741 mit einer Monate währenden Belagerung die Stadt Breslau zur Kapitulation (10.
August) gezwungen haben. Am 7. November huldigten ihm die schlesischen Stände im
Breslauer Rathaus. So das Schulgeschichtsbuch. Wilhelm Camphausen hat 1882 die Huldigung
im Bild festgehalten. Mit der Planeten-/Sonnen-Uhr des Jahres 1882 sei das Bild
auf Stimmigkeit überprüft. Siehe Bild darunter. |
Die Planeten-/Sonnen-Uhr
des Jahres 1882 offenbart Merkwürdiges: Camphausen zeigt in der Position von
Luna die Übergabe des Degens und bringt das mit der Position der Venus in Verbindung. Venus?
Außerdem irritiert Saturn. Vielleicht hilft die Planeten-/Sonnen-Uhr
jenes Jahres weiter, in dem das Ereignis stattfand - 1741. Siehe nächstes Bild. |
Die Planeten-/Sonnen-Uhr
des Jahres 1741 schafft Klarheit. Luna rückt vom Degen zum Huldigenden, der den
Degen überreicht. Das heißt: Das Bild stellt nicht ein Ereignis des Jahres 1741
dar. Und: Die dem Bild 1882 zugeschriebene Aussage, es handle sich um ein Ereignis des
Jahres 1741, trifft nicht zu. Was das Bild tatsächlich darstellt, sagen Venus
und die Plazierung der Sonne sowie der weiteren Planeten. Doch zunächst noch die Prüfung
des Gemäldes mit der Planeten-/Sonnen-Uhr des Jahres 1712 - Geburtsjahr
Friedrichs. Siehe nächstes Bild |
Die Planeten-/Sonnen-Uhr
des Jahres 1712 läßt keinen Zweifel mehr. Hier wird nicht ein Friedrich
II. dargestellt. Vielmehr gibt Camphausen ein Ereignis wieder, das im Jahr 1789
(der alternativen Weltgeschichte) stattfand: mittels Verrat der Übergang der
Macht von einem Eroberer zu seiner Frau oder Geliebten. Das sei mit der
Planeten-/Sonnen-Uhr des Jahres 1789 überprüft. Siehe Bild
unten. |
Das Huldigungsbild mit der
Planeten-/Sonnen-Uhr des Jahres 1789. Wie beim Flötenkonzert eindeutige
Identifizierung der Mariamme.
Und - man beachte die Position der Luna. Die Linie durch Kreismittelpunkt und Luna weist
auf ein Wandbild rechts. Im Bild oben zeigt der Jupiter-Strahl auf das Wandbild. Otto
III., der Erlöser, oder wie immer zu nennen, grüßt von dort.Eine kleine Auffälligkeit sei noch angesprochen: im Bild mit
der Planeten-/Sonnen-Uhr des Jahres 1882 weisen Sonne und Venus auf die Stiefel
der zentralen Figur. Hat das eine Bedeutung? Vielleicht
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Ausgerechnet Menzel,
der wie kein anderer die wichtigen Ereignisse der Geschichte der Preußen ins Bild setzte,
soll deren Lichtgestalt Friedrich in Wahrheit als Fabelgestalt
gesehen haben?
Das kann doch wohl nicht sein! Oder doch?
Bevor ein vermeintlich unverzichtbarer Teil deutscher Geschichte nun gerettet werden und
Menzel dabei Unrecht geschehen muß, sei Rat eingeholt beim Düsseldorfer Kunstprofessor Wilhelm
Camphausen. Dieser Militär- und Schlachtenmaler, der bei Alfred Rethel das
Zeichnen erlernt hatte, schmückte die ehemalige Ruhmeshalle Berlin mit einem 1882
fertiggestellten Wandgemälde, das die Huldigung der schlesischen Stände vor
Friedrich II. in Breslau 1741 zeigt. Das Gemälde selbst wurde im vorigen Krieg
zerstört. Doch gibt es noch Bilder davon, beispielsweise auf Postkarten - siehe Bild
unten. Hat Camphausen in diesem Wandgemälde Friedrich II. als einen wahren Friedrich II.
dargestellt oder als Fabelgestalt? |
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