Schnellkurs zur Alternativen Weltgeschichte Das Bild rechts zeigt den Renaissance-Maler Giorgio Vasari, der das unten gezeigte Altarbild für die Basilika der Santissima Annunziata in Florenz nach 1565 gemalt haben soll. An dem Bild sei zum einen die eben mit Spitzwegs Poet vorgestellte Methode zum Prüfen von Gemälde-Jahreszahlen erprobt und zum anderen die Hauptmethode beschrieben und demonstriert, die das erschließt, was nicht der Auftraggeber, sondern der Künstler dem Werk als Datierung und Inhalt mitgab. |
Sitemap Das verblüffende und erheiternde Bild soll den "Heiligen Lukas beim Malen der Heiligen Jungfrau" zeigen. Zur Prüfmethode: Der Künstler macht das Plazieren der Astro-Uhr leicht und bietet für die Senkrechte die linke Seite der Staffelei an. Auch die Waagerechte ist leicht zu finden. Sie verläuft durch die malende Hand im Winkel zwischen Mittelfinger und Auflegestab. Mehr |
||||
Bild oben: Vasari, Lukas malt die heilige Jungfrau Bild unten: Vasari, Lukas malt die heilige Jungfrau, Astro-Uhr des Jahres 1566 |
||||
Die Astro-Uhr des Jahres 1566 auf Vasaris Lukas-Gemälde, ab Wassermann, Uhrzeigersinn: Lilith bestätigt mit Verweis auf malende Hand: Hier wird gemalt und das Gezeigte ist ein Gemälde. Uranus deutet auf eine Palette, die leer erscheint, sowie auf einen Ärmelknopf. Der Mondknoten-Strahl führt an der Unterarmkante entlang und bestätigt den Helligkeitswechsel. Die Strahlen von Jupiter und Mars zeigen zu Boden (in Beziehung zu Luna, was allerdings noch nichts hier zur Sache aussagt). Merkur zeigt zur Palette unten, die Sonne auf drei Putten sowie den Pinselkasten, und Saturn streift ein Puttenglied, zeigt auf Puttenhändchen - aber sonst? Nichts, was hochreißt. Venus allerdings hat die männliche Putte sowie die Jungfrau im Visier. Venus und Puttenglied? Ein Versehen? Nein! Versehen gibts bei Renaissancegemälden nicht. Aber zum Ermitteln eines Hinweises auf die Datierung des Gemäldes taugt das Puttenglied nicht. Zum Bestätigen der Datierung muß Saturn auf einen Gemäldefehler hinweisen, ohne Verbindung zur Astro-Uhr. Neptun nennt Jungfrau und Putto verwandt - in Beziehung zum Maler mit Uranus eine elektrisierende Aussage. Aber auch hier nichts zur Datierung. Der Luna-Strahl kreuzt den Jungfrauenfinger. Auch schön verwertbar. Aber nicht für das Datieren hier. Und Pluto weist auf ein Damenportrait. Kein Datierungshinweis. Weiter gehts mit dem Jahr 1567. |
||||
Bild oben: Vasari, Lukas malt die heilige Jungfrau, Astro-Uhr des
Jahres 1566 Bild unten: Vasari, Lukas malt die heilige Jungfrau, Astro-Uhr des Jahres 1567 |
||||
Die Astro-Uhr des Jahres 1567 auf Vasaris Lukas-Gemälde: auch hier könnte man Symbol für Symbol die Situation erläutern. Doch man kann es kurz machen. Das Jahr 1567 hat ebenfalls nichts mit der korrekten Gemälde-Datierung zu tun. Wer will, legt jetzt die Astro-Uhr für jedes weitere Folgejahr auf. Das ist mühsam. Leichter und zeitsparend ist hier die eingangs erwähnte Hauptmethode. Mehr |
||||
Die
Hauptmethode des Datierens und
Deutens von Gemälden und Zeichnungen gründet auf diesen
Vereinbarungen: 1. Die Namen der Symbole im Innenkreis der Astro-Uhr werden wegrationalisiert und durch Zahlen ersetzt. 2. Aus der Astro-Uhr kann man jetzt ab Wassermann im Uhrzeigersinn aus drei aufeinanderfolgenden Zahlen eine neue dreistellige Zahl bilden. 3. Der dreistelligen Zahl wird eine Eins vorangestellt. |
Bilden einer dreistelligen Zahl aus der Astro-Uhr: Das ist für die Astro-Uhren der Jahre des 16. bis 19. Jahrhunderts weitgehend erledigt und in einer Tabelle dokumentiert. Die noch fehlende vorangestellte Eins ist angebaut. Jahreszahlen aus Planetenlauf Damit besteht eine Liste korrespondierender Jahreszahlen als Einstieg in die Alternative Weltgeschichte - für jeden Astronomen und Mathematiker leicht nachvollziehbar. |
Anwendung auf Vasari-Gemälde: Datiert ist es auf "nach 1565". Wer in der Tabelle (Sortierung D) nach der korrespondierenden echten Jahreszahl sucht, findet als Einstieg dazu 1568, landet bei 1536, sucht hierzu die echte Jahreszahl und findet da - nichts. Nächstmögliche Jahreszahl für "nach 1565" wäre 1570. Die korrespondierende Jahreszahl zu 1570 ist 1880. Also sei die Astro-Uhr des Jahres 1880 (ab Wassermann mit der Planetenfolge 5-7-0 ) auf das Gemälde gelegt. |
||
Die Astro-Uhr des Jahres 1880 auf Vasaris Lukas-Gemälde,
plaziert auf Staffeleiseite: Der Mondknoten-Strahl weist auf einen neuen Ort für die Plazierung der Astro-Uhr. Er ist (blaß zwar, doch im unten gezeigten Detailbild durchaus erkennbar) ein Kreuz, das Vasari in den nächsten Raum an die Werkbankseite malte. Dort sei die Astro-Uhr des Jahres 1880 plaziert. Mehr |
||||
Bild oben: Vasari, Lukas malt die heilige Jungfrau, Astro-Uhr
des Jahres 1880 auf Staffelei Bild unten: Vasari, Lukas malt die heilige Jungfrau, Astro-Uhr des Jahres 1880 auf Werkbank |
||||
Die Astro-Uhr des Jahres 1880 auf Vasaris Lukas-Gemälde,
plaziert auf Werkbankseite: Das Detailbild zeigt vor dem Mund der Frau ein kleines Kreuz - dort sei die Achse der Astro-Uhr positioniert. Im Detailbild ist auch gleich zu erkennen, was Vasari mit dem Hinweis des Saturn zeigen will. Der Handwerker steht auf falschen Beinen. Das linke ist anatomisch falsch einwärts gedreht. Das rechte hat ein falsches Kniegelenk mit künstlichem Unterschenkel, der allerdings als nackter Fuß in einer Art Holzschuh mündet. Der Gemäldefehler ist gefunden, mit der Astro-Uhr des Jahres 1880. Das bedeutet: Der Maler datiert das Gemälde auf 1880. Vasari nutzt die Hauptmethode auch unkonventionell und überraschend. Mehr |
||||
Nachtrag (Mai 2015): Meister aus Deutschland 1939 | ||||
Altarbild für die Basilika der Santissima Annunziata, hier mit der astronomischen Uhr des 1. September 1939. Der Saturnstrahl weist auf einen Malfehler im Giebel links. Die Detailbilder unten veranschaulichen den Fehler: Links fertigte der Maler drei Giebelsimsstufen, rechts vier. Wobei er links eine verschwindend dünne Spur einer vierten Stufe einfügte, wohl um sich für den Fall einer Entdeckung des Fehlers auf eine plausible Erklärung retten zu können. Der Fehler im Saturnstrahl der astronomischen Uhr des 1. September 1939 belegt, daß das Bild während der Schreckensherrschaft des H.A.B.T. (Hitler Adolf, geborener B.T.) sowie des Alexeij Romanow, also in der sogenannten Hitler-Diktatur entstand. |
||||
Detailbilder der beiden Giebel. Im linken Bild die Stelle, auf die der Saturnstrahl weist. Der Maler läßt hier die Schattenlinie des Daches mit der des Folgesimses nahezu ganz verschwimmen, während er im rechten Giebel die Schattenlinien sauber trennt. | ||||